Intravitreale Therapie (IVOM)

Die intravitreale Therapie (IVOM) dient der Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration. Bei Netzhautschwellungen, die durch Diabetes oder Netzhautvenenverschlüsse entstehen, wird die IVOM ebenfalls angewandt. Sie wird von Frau Dr. Erdmann, Frau Dr. Gross und Frau Stern durchgeführt.

Alters­abhängige Makula­degeneration (AMD)

Die altersabhängige Makuladegeneration ist eine schwere Erkrankung des zentralen Bereichs der Netzhaut (Makula). Sie tritt gehäuft ab dem 50 Lebensjahr auf und betrifft bei den 65-74 Jährigen schon 20 % der Menschen, bei den 75 – 85 Jährigen 35 % . Die AMD ist in der westlichen Welt die häufigste Ursache für einen Verlust der Sehfähigkeit im Alter. Man unterscheidet die trockene AMD und die feuchte AMD.

Trockene AMD (tAMD):
Mit ca. 80 – 85 % ist dies die weitaus häufigere Form, bei der die Schicht unter der Netzhaut langsam dünner und damit atrophisch wird. Eine Ursache ist bisher nicht genau bekannt. Die nicht mehr funktionstüchtigen Netzhautarealen führen zu Ausfällen im zentralen Gesichtsfeld. Die trockene AMD schreitet sehr langsam fort. Eine Therapie ist bisher nicht bekannt. 30 % der Pat. mit einer trockenen AMD können zusätzlich eine feuchte AMD entwickeln.

Feuchte AMD (fAMD):
Sie betrifft ca. 10-15% der Patienten und ist damit die seltenere Form. Bei der feuchten AMD entstehenden unter der Netzhaut neue Gefäße, deren Gefäßwände undicht sind, so dass sowohl Flüssigkeit als auch Blut in das umliegende Gewebe austreten können. Dies führt zu einer Schwellung der Netzhaut. Die Ursache des Gefäßwachstums ist nicht endgültig geklärt. Unbehandelt führt diese Form sehr schnell zu einer massiven Sehverschlechterung und im Spätstadium zu einer großen Narbe. Die Patienten bemerken vor allem eine Verzerrung im zentralen Gesichtsfeld sowie deutliche Probleme beim Lesen.

Symptome

Die AMD führt zu einer deutlichen Verschlechterung der zentralen Sehschärfe: das Erkennen von Buchstaben wird zunehmend schwerer, der Kontrast und die Farbwahrnehmung nehmen ab, es wird schwer Gesichter oder die Nummern am Bus zu erkennen. Insbesondere bei der feuchten AMD treten zunehmend Verzerrungen auf. Das äußere Gesichtsfeld bleibt von der Erkrankung verschont, so dass die selbstständige Bewegung im Raum auch im Spätstadium der AMD erhalten bleibt.

Therapie

Trockene AMD:
Bisher gibt es keine wirksame Therapie, aber Risikofaktoren wie das Rauchen sollten unbedingt gemieden werden und die Augen durch eine Sonnenbrille vor schädlichen UV- Strahlen geschützt werden. Die Ernährung sollte viel dunkelgrünes Gemüse wie Grünkohl, Spinat, Brokkoli enthalten, um dem Körper Lutein zuzuführen. Auch Nahrungsergänzungsmittel nach der ARED Studie werden empfohlen.

Feuchte AMD: IVOM – intravitreale operative Medikamentenapplikation

Die Bildung neuer Gefäße unter der Netzhaut kann durch spezielle Medikamente gehemmt werden, die einen Antikörper gegen den Wachstumsfaktor VEGF enthalten. Durch das Blockieren des Gefäßwachstumsfaktors bewirken diese eine Hemmung der Gefäßneubildung, sowie einen Rückgang der Netzhautschwellung. 

Da diese Wirkstoffe als Augentropfen oder Tabletten nicht in ausreichender Konzentration die Netzhaut erreichen, müssen die Medikamente in individuellen Abständen von vier bis acht Wochen in den Glaskörper des Auges gespritzt werden. Wenn die Wirkung des Medikaments nachlässt, beginnen die Gefäße erneut zu wachsen. Die Therapie (IVOM) führt daher nicht zu einer Heilung dieser chronischen Erkrankung. Je nachdem in welchem Krankheitsstadium die Therapie begonnen wird, kann die Erkrankung aber stabilisiert werden und in vielen Fällen sogar eine deutliche Verbesserung des Sehvermögens eintreten. 

Beratung

Für einen Termin zu Ihrer Diagnostik und Beratung, vermerken Sie bitte „AMD“ im Freifeld unseres Kontaktformulars.

IVOM: Intra­vitreale operative Medikamenten­applikation

Die Bildung neuer Gefäße unter der Netzhaut kann durch spezielle Medikamente gehemmt werden, die einen Antikörper gegen den Wachstumsfaktor VEGF enthalten. Durch das Blockieren des Gefäßwachstumsfaktors bewirken sie eine Hemmung der Gefäßneubildung sowie einen Rückgang der Netzhautschwellung.

Da diese Wirkstoffe als Augentropfen oder Tabletten nicht in ausreichender Konzentration die Netzhaut erreichen, müssen diese Medikamente in individuellen Abständen von vier bis acht Wochen in den Glaskörper des Auges gespritzt werden. Wenn die Wirkung des Medikaments nachlässt, beginnen die Gefäße erneut zu wachsen. Die Therapie (IVOM) führt daher nicht zu einer Heilung dieser chronischen Erkrankung. Je nachdem in welchem Krankheitsstadium die Therapie begonnen wird, kann die Erkrankung aber stabilisiert werden und in vielen Fällen sogar eine deutliche Verbesserung des Sehvermögens eintreten. 

Beratung

Für einen Termin zu Ihrer Diagnostik und Beratung, vermerken Sie bitte „AMD“ im Freifeld unseres Kontaktformulars.

Voruntersuchung

Mit der Fluoreszenzangiographie (FAG) der Netzhaut kann die Durchblutung der Netzhaut sowie zahlreiche Netzhauterkrankungen dargestellt werden.  Für diese Untersuchung müssen die Pupillen mit Augentropfen erweitert werden, so dass Sie nach der Untersuchung für ca. 2-6 Stunden nicht selber Auto fahren dürfen.

Das Ergebnis der Untersuchung wird mit Ihnen ausführlich besprochen und ein individueller Behandlungsplan erstellt.

Operation

Zur Vorbereitung des Auges am OP-Tag bitten wir Sie, das Auge nicht zu schminken und keine Hautcreme zu benutzen. Tropfen Sie bitte ca. 1 Stunde vor Ihrem Termin die Erweiterungstropfen (Mydrum) in das Auge. Sollten Sie von uns keine Augentropfen erhalten haben, werden wir Sie nach Ankunft im OP Zentrum tropfen.

Die IVOM wird in lokaler Betäubung durchgeführt, wofür Sie im Wartezimmer sowie im OP betäubende Augentropfen erhalten. Nach der Desinfektion wird das Auge mit einem sterilen Tuch abgedeckt und das Lid mit einem Lidhalter aufgehalten. Von der Operation merken Sie eventuell einen kleinen Pieks, aber keinen großen Schmerz. Im allgemeinen wird die Operation sehr gut vertragen. Zum Schutz wird ein Augensalbenverband angelegt, den Sie am Abend selber abnehmen dürfen.

Die Operation selbst dauert ca. 5 Minuten, insgesamt sollten Sie aber ca. 1/2 – 1 Stunde einplanen. Sie dürfen alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren. Ab Vorliegen des Pflegegrades 3 kann ein Krankentransport beantragt und übernommen werden.

Verhalten nach der Operation

Verhalten nach der Operation

Für zwei Stunden nach der IVOM bleiben Sie bitte aufrecht und legen sich nicht hin, damit sich das Medikament besser im Auge verteilen kann. Sie sollten für zwei Tage darauf achten, ausreichend zu trinken (empfohlene Mindestmenge von 2l Wasser).

Den Augensalbenverband dürfen Sie selber abends entfernen. Durch die restliche Augensalbe und das im Auge herum schwimmende Medikament wird das Sehen etwas unschärfer sein als sonst. Eventuell sehen Sie kleine bewegliche schwarze Punkte oder funkelnde Kügelchen (Luftblasen). Die meisten werden innerhalb von 1-2 Tagen wieder verschwinden, einige können bleiben.

Sie können Ihre Gesicht normal waschen und duschen, sollten aber 3 Tage nicht schwimmen oder in die Sauna gehen. Alle anderen Aktivitäten sich erlaubt.

Mögliche Komplikationen

Während der IVOM sind schwere Komplikationen sehr selten. In ca. 50% der Fälle entsteht eine Bindehautblutung, die für Sie sehr gefährlich aussehen kann, dem Auge aus medizinischer Sicht aber nicht schadet. Sie wird sich innerhalb einiger Tage wieder auflösen. Nach Abklingen der Betäubung kann nachmittags ein Fremdkörpergefühl mit leichten Schmerzen entstehen. Dagegen bitten wir Sie selbstständig Bepanthen Augensalbe in das Auge zu applizieren und ggf. eine der mitgegebenen Schmerztabletten zu nehmen.

Ab dem folgenden Morgen sollte das Auge nicht mehr schmerzen. Eine nach 2-3 Tagen auftretende Sehverschlechterung, Rötung oder Schmerzen, sowie eine verstärkte Blendungsempfindlichkeit, Blitze oder ein unbeweglicher Schatten, sind Alarmsignale und Hinweise auf eine evt. Entzündung oder Netzhautablösung. Suchen Sie dann bitte SOFORT und ohne vorherige Terminvereinbarung die Praxis auf. Sie erhalten am OP Tag eine Notfall – Handynummer, damit Sie nach der Operation auch am Wochenende im Notfall eine Fachärztin erreichen können.